St. Anton a. Arlberg trotzt den diesjährigen schlechten Winterbedingungen mit hervorragender Arbeit

Normalerweise ist die Reise zum Skifahren von purer Vorfreude geprägt. Ab München, Ulm oder dem Allgäu bereits mit verschneitem Panorama rechnen zu können und bereits hier in eine weiße Landschaft einzutauchen war zu meiner Kindheit relativ normal! Dies war einmal. Mit Einzug der Limaerwärmung, weicht dieses Bild immer mehr dem grauen Ton in Ton der Großstadt und hat nichts mit idyllischem Bergpanorama Österreichs, der Schweiz oder auch Italiens zu tun.

Nun war die diesjährige Anfahrt nach St. Anton doch eher der Enttäuschung gewichen, da es eine Fahrt ins Grüne zu sein scheint. Einzig allein die Überquerung des Arlbergpasses (1793 m ü. A.) via St. Christoph bot ein weisses, verschneites Bild auf 1765 m ü. A..,welches bei der Fahrt in Richtung St. Anton schnell wieder dem typischen grün dieses Winters wich.

Doch schnell wurde klar, dass St. Anton seine ganz eigene Fangemeinde hat! Mit 97 Bergbahnen, 350 Kilometer Abfahrten und 200 Kilometern im freien Gelände ist St. Anton eines der renommiertesten Wintersportorte weltweit. Laut der Gastronomen und Hotelbesitzer in St. Anton gibt es keinerlei Stornos und die treue Fangemeinde verbringt wie jedes Jahr die schönste Zeit des Jahres am Arlberg.

Die Bergbahnen leisten unmögliches für ihre treue Fangemeinde und haben alle Pisten bestens präpariert, sodass ein ungetrübter Fahrspass für die Skifahrer möglich ist. Natürlich ist es links und rechts der Pisten grün und man könne vermuten, dass die Aprés Ski Institutionen wie der Mooserwirt oder das vom Ex Skiprofi Mario Matt betriebene Krazy Kanguruh unter dem fehlenden Schnee leiden, da sie abseits der beschneiten Pisten liegen. Doch auch hier ist die alljährliche Fangemeinde zu allem bereit und wartet samt Skiboots und Ski über die grüne Wiese um bei Fetenhits einen sonnigen Skitag ausklingen zu lassen.

Erwähnt sei noch, dass St. Anton in Sachen Beschneiung und Kunstschnee vorbildlich „arbeitet“ und agiert. Die Bergbahnen und die Gemeinde St. Anton am Arlberg ziehen schon seit Jahren an einem Strang, um ihren Ruf als umweltfreundlicher Ski- und Ferienort weiter auszubauen. „Wir tun alles dafür, dieses Erbe zu schützen und zu erhalten“, sagt Tourismusdirektor Martin Ebster. Insgesamt 80 Prozent der Pisten in St. Anton am Arlberg sind beschneibar. Der Schnee, der hier auf die Hänge gepustet wird, ist sauberer als der aus der Natur. Die Kristalle bestehen lediglich aus Wasser, das zu Trinkwasserqualität aufbereitet wurde, und aus Luft. Für ganz Tirol gelten diese strengen Vorschriften, nach denen keinerlei Chemikalien zugesetzt werden dürfen. In der Schweiz, in Deutschland und in den USA etwa ist es üblich, Snowmax-Proteine zuzusetzen, die in Österreich streng verboten sind. Wenn das Schmelzwasser des Kunstschnees dann im Frühling in die Bäche und Flüsse fließt, wird es der Natur zurückgeführt. Das Bachwasser wiederum unterstützt die Energiegewinnung im Tal, die dann im kommenden Winter unter anderem für die Beschneiungsanlagen genutzt werden kann – ein durchgehend umweltfreundlicher Kreislauf.

Der einzige Wermutstropfen für die Region ist die Absage des Arlberg Kandahar Rennens 2016, dessen Austragung für den 09. / 10. Januar geplant war. Trotz bester präparierter Pisten, sieht die FIS und der ÖSV ein zu hohes Gefahrenpotential und Sicherheitsrisiko im Bereich der Sturzräume, daher wurde sich für eine definitive Absage entschieden.

Dem Arlberg bleibt zu wünschen seine Bestrebungen so wie bislang weiterzuführen, denn man sieht hieran ganz klar, dass sich Qualität auszeichnet und damit die Quantität der Besucher automatisch kommt. Diese Quantität der Besucher besitzt allerdings auch eine sehr hohe Qualität an Kaufkraft, Stil und alpinem Wissen, womit sich auch dieser Kreis wieder schließt.

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